1701 – Großes Feuer

Unter dem Datum 31. Mai findet sich in der Pfarrmatrikel folgender lateinischer Eintrag (Übersetzung):

Um 10 Uhr abends ist zu Weigoltzhausen ein so großes Feuer ausgebrochen, dass 14 Wohnhäuser und 11 Scheunen eingeäschert worden sind. Auch ein Einwohner namens Joes Neubert wurde durch Feuer so schwer verletzt, dass er am 1. Juni wohlversehen mit den heiligen Sterbesakramenten im Alter von 46 Jahren verschieden ist.

Der Gemeinderechnung zufolge war diese Brandkatastrophe eine willkommene Gelegenheit zu einem „gemeinen Suff“, denn der innere Brand der Löschmannschaft wurde mit „3 Eimer und 24 Maß Wein“ zu etwa 6 1/2 Gulden gelöscht.

Jeder neu aufgenommene oder jungverheiratete Ortsbürger musste ebenso wie der alteingesessene im Besitz eines ledernen Feuerlöscheimers sein. Im Brandfalle wurden durch die Löschpflichtigen Ketten gebildet und die mit Wasser (notfalls mit Jauche) gefüllten Eimer von Hand zu Hand weitergereicht und in die Flammen geschüttet. Kein Wunder, dass nach getaner Arbeit der Durst groß war, der dann auf Gemeindekosten gelöscht werden musste…